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Konzert in der Presse


Duo KlangRaum


Tanz auf der Orgel

Das neue Jahr 2025 begann in Feldatal gleich mit einem musikalischen Feuerwerk:

Das »Duo Klangraum« mit Sun Kim und Christian David Karl hatte am 1. Januar in die
Kirche nach Windhausen zum Neujahrskonzert eingeladen und erfreute die Gäste mit

einem »Klangfeuerwerk« auf der »Bernhard-Orgel«. Mit dem mittlerweiledritten

 Konzert an Neujahr kann man nun schon von einer liebgewonnenen Tradition sprechen. Man könne sich, so wie es aussieht, bereits jetzt schon auf das kommende Jahr 2026 freuen. Christian David Karl führte an diesem Abend gekonnt durch das Programm und erläuterte bei allen Darbietungen dem Publikum, was es zu hören bekommt.

 

Eröffnung für vielfältigen Abend


Eröffnet wurde der Konzertabend, der unter der Überschrift »Tanz auf der

Orgel« stand, mit Stücken von Susanne van Soldt (1599) aus einem

Manuskript (1599). Dieses ist eine themenbezogene Zusammenstellung

für Tasteninstrumente, die aus 33 Stücken besteht. Daraus spielte das Duo

die vier Stücke »Brande champanje« - Almande de La no- nette - De frans

galliard - Almande Brun Semeedelyn«. Es folgte »Canzon duodecimi toni a

8« von Hans Leo Hassler (1564 - 1612), das eigentlich ein Stück für zwei

Chöre ist. Man löste das Problem mit einer Orgel, aber eigentlich ein Stück

für zwei Chöre. Etwas schwierig, wenn man nur eine Orgel zur Verfügung

hat! Man löste das Problem, indem die beiden zusammen den ersten Chor

in einer höheren und den zweiten Chor in einer tieferen Klangfarbe

spielten. Hassler war nicht nur in einer bestimmten Musikrichtung

unterwegs, er war ein Tausendsassa und schrieb geistlich und weltlich,

simpel und kompliziert, sogar katholisch und evangelisch. Er war während

seines Wirkens in vielen Ländern und Städten unterwegs . Bis zu seinem

Tod war er Kammerorganist des Kurfürsten Christian II. von Sachsen in

Dresden.

 

Ein Meisterwerk im Mittelpunkt

Bereits an dieser Stelle zogen die beiden Künstler sämtliche Register ihres

Könnens und wurden vom Publikum mit großem Beifall belohnt.

Im Mittelpunkt des Abends stand die Nussknacker-Suite, op 71 a von Pjotr

Iljitsch Tschaikowski (1840 - 1893). Tschaikowsky galt als Meister des

Balletts, und »Der Nussknacker« zu seiner Musik wurde eines seiner

bekanntesten Ballette weltweit. Es wurde am 18. Dezember 1892 am

Mariinski-Theater in Sankt Petersburg uraufgeführt. Mit der hinreißenden

»Ouverture miniature« startete das Duo, es folgten sechs »Danses

Caratéristiques« mit Marche - Danse de la Fée-Dragée - Danse russe,

Trepak - Danse Arabe - Dance Chinoise - Danse des Mirilitons. Lang

anhaltender Applaus und Jubelrufe blieben nicht aus. Fehlen durfte auch

nicht die »Tritsch-Tratsch-Polka«, op. 214 von Johann Strauß Sohn (1825 -

1899), die bei jedem Neujahrskonzert zum Standardprogramm gehört.

Wurde bereits zwischen den einzelnen Darbietungen des »Duos

Klangraum« fleißig applaudiert, so entlud sich nun am Ende ein wahrer

Jubelsturm in der Kirche, und es musste eine Zugabe an diesem Abend

geben. Für die inzwischen im Chorraum angekommenen Künstler galt es

noch einmal den Weg zurück zur Orgel zu nehmen, und wie beim großen

Neujahrskonzert in Wien war dies der »Radetzky-Marsch«. Die Zuhörer

taten es dabei ihren Vorbildern in Wien gleich und klatschen in bestimmten

Passagen des Marsches fachmännisch, mal laut und mal leise mit, und

zum Schluss endete das Stück in einem tosenden Applaus des Publikums

und erneut lang anhaltendem stehendem Ovationen. Mit einem »Prosit

Neujahr« verabschiedete man sich. Mit diesem Abend hat sich der kleine

Ort im Feldatal und auch weit über die Kreisgrenzen hinaus mittlerweile

schon zu einem bedeutenden kulturellen Mittelpunkt etabliert. Dies gilt es

auch künftig zu erhalten und konstant weiterzuentwickeln.

 

Oberhessische Zeitung, Herbert Schott 01.2025




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